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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 23.09.2012


Robin McKelle & The Flytones - Soul Flower
Kristina Auer

Die gewaltige Soulstimme der gebürtigen New Yorkerin überwältigte bereits auf vorangegangen Platten. Robin McKelles viertes Studioalbum stellt nun erstmals auch die songwriterischen Qualitäten der...




... besonders in Frankreich erfolgreichen Künstlerin unter Beweis.

Robin McKelle, die in Wirklichkeit Robin McElhatten heißt, wurde im Jahr 1976 in Rochester im Bundesstaat New York geboren. Vor allem ihre Mutter, die im Kirchenchor sang, stellte für sie bereits früh im Leben einen bedeutenden musikalischen Einfluss dar. Seit ihrem 15. Lebensjahr war McKelle Mitglied in mehreren R&B-Gruppen, spielte Klavier und Flügelhorn. Später studierte sie Jazz an der Universität von Miami und schloss ihr Studium schließlich am renommierten Berklee College of Music in Boston ab, an das sie nach einer Zeit als Background-Sängerin als Lehrerin zurückkehrte.

McKelles Debütalbum "Introducing Robin McKelle" erschien 2006 und beinhaltete Klassiker von Künstler_innen wie Johnny Mercer, Frank Sinatra oder Mildred Bailey. Auch auf den nachfolgenden Alben "Modern Antique" und "Messing Around" aus den Jahren 2008 und 2010 blieb McKelle dieser Arbeitsweise treu, indem sie stets Songs aus früheren Jahrzehnten interpretierte, neu arrangierte oder stärker abweichenden Neuvertonungen zugrunde legte.

Auf "Soul Flower" hat Robin McKelle nun erstmals mit dieser Tradition gebrochen, denn unter den zwölf Songs finden sich nur drei Coverversionen, alle anderen Stücke stammen aus eigener Feder. Damit hat es sich die Künstlerin auf ihrem vierten Album ermöglicht, ihren ganz persönlichen Stil zwischen den Klassikern ihrer musikalischen Held_innen und modernen Sounds zu kreieren.

"Soul Flower" ist kein reines Soulalbum, Songs wie "Nothing´s really changed" oder "Miss you madly" zeigen durch ihre lässig zurückgelehnten Harmonien, die reduzierte Melodieführung sowie vor allem die Instrumentalsoli von Klavier und Brass-Sections deutlich jazzige Einschläge. Diese Einflüsse lassen sich nicht zuletzt auch auf McKelles Band "The Flytones" zurückführen, deren Musiker_innen aus dem Jazzbereich stammen. Dass McKelle ihre Band mit viel Sorgfalt ausgewählt und auf deren Zusammenarbeit größten Wert gelegt hat, zeigt sich auch in der Bezeichnung "Robin McKelle & The Flytones", die die Band als Interpret_innen des Albums würdigt.

McKelles durchdachte Arrangements, die den Gesamtklang des Werks maßgeblich prägen, zeichnen sich durch traditionelle Instrumente des Soul und Blues wie E-Gitarre, Klavier und Trompete aus. Ihre perfekte, starke Soulstimme, die bereits auf den vorangegangenen Alben überzeugte , kommt auf "Soul Flower" vor allem in melodiöseren Songs wie "So it goes" und "Don´t give up" zur Geltung, das mit seiner rhythmischen Instrumentierung gekonnt ironisch an Joe Cockers "You can leave your head on" erinnert.
Trotz der durchweg überzeugenden Qualität von McKelles Eigenkompositionen zeigt sich auch auf "Soul Flower" schließlich eine Coverversion als wahrer Höhepunkt des Albums: "To Love Somebody" von den Bee Gees, das schon die überragende Janis Joplin coverte, arrangiert McKelle als Duett mit ihrem Sängerkollegen Lee Fields und macht das Stück durch ihre gewaltige, rauchige Altstimme zu einer ebenso bewegenden wie kraftvollen Ballade.

AVIVA-Tipp: Mit "Soul Flower" stellt Robin McKelle erneut ihr umfangreiches musikalisches Talent unter Beweis, welches diesmal nicht nur in ihrer beeindruckenden Stimme und ihren klugen Arrangements zur Geltung kommt, sondern auch in ihren Eigenkompositionen. Indem sie auf ihrem vierten Album einen individuellen Stil etabliert, der sich mühelos sowohl in die Tradition von Soulklassikern einreiht und dabei dennoch nie althergebracht oder unmodern klingt, hat Robin McKelle mit diesem Album in ihrem künstlerischen Schaffen einen großen Schritt nach vorn geschafft.

Robin McKelle & The Flytones
Soul Flower

Label: Rca Victor (Sony Music)
VÖ: 31.08.2012

Weitere Infos finden Sie unter:

www.robinmckelle.com

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Beitrag vom 23.09.2012

AVIVA-Redaktion